die Geschichte der Obermosel bei der Moselgemeinde Wasserliesch

Die Mosel ist heute eine wichtige und vielbefahrene Wasserstraße in Deutschland, aber auch vor mehr als tausend Jahren muß die Mosel eine Wasserstraße gewesen sein, wie das Weinschiff von Neumagen beweist. Zu dieser Zeit wurden die Schiffe flussaufwärts von Pferdegespannen gezogen. Die Pferde gingen auf sogenannten " Leinpfaden " die meist beidseitig an den Flüssen waren und heute noch zu teil zusehen sind, als Rad oder Wanderwege. Flussabwärts trieben die Schiffe mit der Strömung. Die Pferdegespanne nannte man damals Halfe, sehr wahrscheinlich deshalb, weil der Verdienst der Schiffe meist zur Hälfte an den Schiffseigner und an den Besitzer der Pferdegespanns ging. Fast in allen Moselorten waren solche Halfen beheimatet. Aus Wasserliesch sind noch folgende Personen bekannt, die diesem Beruf nachgingen. Thommes Kläs ( Türk ), Schuler Michel ( Hensel ) in Wasserliesch und Mannes Pitt ( Clemes ) in Reinig.

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Je nach Grösse und Fracht des Kahns mussten auch des öfteren mehrere Pferdegespanne ans werk gehen. In der Blütezeit standen in Wasserbillig rund 80 Pferde zu Verfügung. Die Wintermonate waren für die Schifffahrt eine schlechte Zeit, den die Flüsse waren meist zugefroren und die Leinpfade unbegehbar. Fürsten und Kaufleute waren die häufigsten Benutzer des Wasserweges. Durch die Kaufleute entwickelte sich ein grosses Frachtaufkommen mit gewisser Regelmässigkeit. Es gab Marktschiffe zwischen Frankfurt - Trier und Trier - Sierck. Für die Gewerbetreibenden an der gesamten Mosel war die Schifffahrtsstraße von grosser Bedeutung, den damit wurden unter anderem Ochsenhäute, Moselwein und Saarkohle transportiert. Besondere Bedeutung hatte die Mosel für die Metzer, Luxemburger und die Trierer Wollweber. Zu dieser Zeit war die Mosel oft seicht und die Schiffe konnten keinen großen Tiefgang haben, so das das kleinste Boot 7,5 Tonnen und das grösste 100 Tonnen hatten. Heute im Jahre 2000 sind 1500 Tonnen normal. Bis zum Jahre 1830 verkehrten nur Frachtschiffe, die teilweise Personen mitnahmen auf der Mosel und am 15 Dezember 1839, als die Mosel und Saar durch eine Regulierung des Wasserstands auf eine konstante Wassertiefe von 60 cm kam, passierte das erste Dampfschiff, die " Ville de Metz " die Mosel. Im August 1840 befuhr ein weiteres Dampfschiff , das 60 Passagiere fasste, die Mosel von Trier nach Metz. Dann fuhren regelmässig die Schiffe " La Providence " und " Marechal Fabert " von Trier nach Metz . 1878 kam die Personenschiffahrt auf der Mosel wegen dem Bau der Eisenbahn fast zum erliegen. Im Jahre 1964 wurde nach 7 jähriger Bauzeit die feierliche Einweihung des Moselkanals durchgeführt. Die Bewohner von Wasserliesch und allen anderen Orten schmückten das Moselufer mit Fahnen und der Musikverein spielte auf, als sich die Schiff näherten. An Bord der Schiffe waren unter anderem Bundespräsident Heinrich Lübke, der französische Staatschef de Gaulle und die Großherzogin von Luxemburg Charlotte. Dies war der Startschuss für die grossen Schiffe im Frachtverkehr und der touristische Personenverkehr auf der Mosel.

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Die Mosel zählt heute zu den meist befahrenen Schiffahrtsstrassen Europas und ist 544 km der längste Nebenfluss des Rheins Die Mosel entspringt in Frankreich (Col de Bussang) in einer Höhe von 715 m NN und fliesst bei 59 m NN in Koblenz in den Rhein. Sie durchquert auf ihrer Reise Frankreich, ist dann der Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg und in Deutschland fliesst sie durch das Saarland und Rheinland-Pfalz.

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