Heute wollten wir nach dem Frühstück eigentlich nur Oranienburg besuchen.Auf dem Weg dorthin machen wir einen Abstecher in die historische Altstadt von Nauen.Danach führen wir dann weiter nach Oranienburg. Die Stadt liegt nördlich von Berlin. Als wir dort ankamen haben wir die ganze Zeit Schilder lesen können mit “Gedenkstätte Sachsenhausen”. Irgendwie kam uns das bekannt vor ohne genau zu Wissen was es ist aber wir entschlossen uns den Schildern zu folgen. Auf dem Parkplatz konnten wir kostenlos parken und so gingen wir in die Gedenkstätte. Was wir dann sahen war so interessant das wir fast den ganzen Tag dort verbrachten. Die Gedenkstätte ist das ehemalige Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Durch die Nähe zu Berlin hatte dieses KZ eine Sonderrolle im KZ System. Das KZ Sachsenhausen wurde 1936 eingerichtet und bis 1945 wurden hier ca. 200000 Häftlinge aus ca. 40 Nationen deportiert. Im Herbst 1941 wurden in der Massenerschießungsanlage mindestens 12000 sowjetische Kriegsgefangene ermordet. Zehntausende Menschen wurden hier erschossen, erhängt oder starben an den Misshandlungen, an Krankheiten oder verhungerten. Es muss grausam gewesen sein. Im Lager gab es ein Krankenhaus wo viele Medikamente getestet wurden, unter anderem Aufputschmittel für die Soldaten. Aber hier wurde auch vergiftete Munition getestet oder neue Schuhe für Soldaten. Bei diesen Versuchen kamen tausende Menschen ums Leben. Das Krematorium und die Pathologie hatten zu viel zu tun. Bei Erhängungen mussten alle Häftlinge antreten und zusehen. An August 1945 wurde das Gelände von der Sowjetunion als Speziallager Nr. 7 genutzt. Hier wurden Sozialdemokraten, NS Funktionäre und Gegner der politischen Ordnung inhaftiert. 1950 wurde das Speziallager als letztes Lager in der DDR geschlossen und von der Volkspolizei genutzt. 1961 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet und später erweitert. Seit 2006 ist die Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg auf dem Gelände (nicht im KZ Trakt) hier ansässig. Nach der Besichtigung des Lagers besuchten wir noch die Familie in Falkensee.
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